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3. S´KAY Run – Erlenbach, das Weindorf gibt alles!

29. Juni 2024

Ein Bericht von Werner Weber

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Im Juli 2022 hatte ich zum ersten Mal an einem Hindernislauf teilgenommen und war begeistert. Wo? Natürlich beim ersten S´KAY Run in Erlenbach. Damals nach Corona war es ein besonderes Highlight und zumindest für mich auch was komplett Neues. 2023 hat es leider nicht geklappt, aber dieses Jahr im 3. Rennen war ich bei sengender Hitze am Start. Wieder mit der Ungewissheit was denn da auf mich zukommen wird? Der Veranstalter lässt ganz bewusst nicht zu viele Informationen aus der Erlenbacher Geheimküche raus, um die Spannung/Ungewissheit der Teilnehmenden zu erhöhen.

Anspannung ist aber irgendwie keine zu erkennen. Das sehr große Feld mit über 300 Startenden verweilt sehr relaxed bis kurz vor 14:00 im Schatten oder lässt sich von Tobi´s Warm-Up richtig einheizen. Unter Feuerwerk am Wegesrand wird das Feld in 20er Gruppen in das pure Abenteuerland geschickt.

Der Slogan “BERG . SPASS . SCHWEISS . ZUSAMMEN“ und der Aufruf „Wir gehen wieder Steil!“, fasst diesen Samstagnachmittag gut zusammen. Weshalb? Die Erlenbacher haben als Gemeinschaftsprojekt mit unendlich vielen Helfern zusammen einen sehr coolen und spaßigen Parkour „gezimmert“, der viel Schweiß bei den Helfern gekostet hat und später noch mehr bei den Läufern am Berg.

Ich hatte mit einem zum letzten Mal sehr ähnlichen Hindernislauf gerechnet, weit gefehlt. Der diesjährige Run war gespickt mit neuen und teilweise doch herausfordernden Hindernissen (die schräge Bretterwand, der grüne Turm, die steile Holzbrücke) und zweimal die Plastikwand (hier waren die Kinder vom Kids Run klar im Vorteil) mit anschließender Rutsche (siehe Bild).

Die vielen Wasserhindernisse waren bei Temperaturen in der Sonne von über 35 Grad sehr beliebt. Darunter das Highlight mit der Durchquerung der wenig reißenden aber relativ tiefen Sulm kurz vor dem Ziel.

Kurz zum Lauf selbst. Nach einer netten Erlenbach Ortsrunde mit einer langen Wasserrutsche, die gleich für massiven Abkühlung auch in den Schuhen sorgt und schon einigen interessanten Hindernissen, geht es dann Richtung Kayberg hoch, dieses Jahr mehr im Wald.

Davor gibt es bei KM2 nochmal zwei Schlammlöcher zur Bewässerung der noch feuchten Socken. Ich fühle mich in meine Kindergartenzeit zurückversetzt, für das Suhlen im Schlamm bleibt aber heute keine Zeit. Im Wald werden im Wesentlichen die 260 HM zu Ende gebracht. Kurz vor dem goldenen Gipfelkreuz kommt die steile S-Kurve, bei der ich so gerne meine Trailrunning Stöcke dabei gehabt hätte. Die anderen kommen hier besser zurecht und einige fragen „alles klar bei dir?“ Die Antwort brauche ich nicht geben, mein Kopf ist kurzfristig roter als meine Hose.

2024 06 29 SKayRun 2Nach dem Kayberg geht es dann „sonnigst“ (horrido) bergab. Beim Durchqueren eines alten Autos hängen 3 Pappzylinder herunter, nach dem ersten weiß ich, dass es keine Pappe ist. Holz auf Holz aber ohne Verluste. Den Berg hinunter bis zu den „Sprungballen“ läuft es sich angenehm. Am Ortseingang, wo beim letzten Mal der Schlammcontainer stand, ist jetzt eine steile Holzbrücke (an vielen Hindernissen haben die Erlenbacher Schreiner/Zimmermänner echt gezeigt, was sie können!) über die ich zwar verkrampft, aber gut drüber komme. Kurz danach müssen 6 vertikale Autoreifen untergrabbelt werden, dort hol ich mir reichlich Farbe fürs Haar und Shirt ab.

Auf den letzten zwei Kilometern gibt es noch viele schöne Hindernisse und der gut gewässerte Sportler freut sich am Sportplatz über eine final reinigende Schlauchdusche und ein leckeres 500 ml Kaltgetränk im 125-Jahre-Festzelt.

Apropos Reinigung. Die Farbe aus den Haaren war nach einem Tag weg, aber alles, was nicht in die Waschmaschine kommt, erinnert noch lange an den Cuvee-Duft von Gras, Heu, Rindenmulch, Holz, Plastik, Gummireifen, Erde und der Sulm, wie es sich für das Weindorf Erlenbach gehört.

Fazit: GENIAL – Was gelingt, wenn ein ganzes Dorf zusammenhält und kreative Hindernisse baut. Allen Respekt liebe Erlenbacher, ich komme zum Einsauen gerne wieder!

 

Ergebnis: (304 Starter:innen)

27. Platz - Werner Weber in 1:11:55 – 1. AK60 (von 6)

 

Den Bericht zum Download gibt es hier: Bericht-Skay-Run-2024